© Rainer Schütze

Friedhofsspaziergang mit Pastor Frank Jürgens

Der Friedhof im Lopautal in Amelinghausen wurde vor einigen Jahren im Rahmen der Dorferneuerung neu gestaltet. Er hat eine Friedhofsbild prägende Allee auf Säuleneichen erhalten und lädt Besucher zu einem Spaziergang ein. Wir treffen hier den Pastor der Hippolit-Kirchengemeinde Amelinghausen Frank Jürgens.
 „Gräber ohne Pflegeverpflichtung liegen im Trend“ sagt der Pastor bei dem Gang über den Friedhof, „hierauf hat der Friedhofsausschuss reagiert“  erklärt er weiter. Vor ca. 25 Jahren kamen die Rasengräber auf und wurden auch auf unserem Friedhof angelegt. Es kamen später auch Rasengräber für Eheleute hinzu, der Grund war verständlich, Ehepaare wollten auch im Tod verbunden sein und nebeneinander liegen. Mit der Pflege wollten sie ihren Kindern nicht zu Last fallen, die Rasenpflege übernimmt bei diesen Gräbern die Friedhofsverwaltung und die Pflege muss für die Ruhefrist im Voraus beglichen werden, d.h. es darf auch nicht gepflegt werden. „Der überlebende Ehegatte hatte auf einmal ein Problem, er durfte das Rasengrab nicht pflegen und konnte so seine Trauer nicht ausleben“ so Jürgens „hier war dringender Handlungsbedarf“.  Im Friedhofsausschuss kam man auf die Idee, Rasengräber überall auf dem Friedhof anzubieten und ganz normale Grabstätten von der Friedhofsverwaltung zu jeder Zeit zurückzunehmen und mit Rasen anzusehen, der dann von der Friedhofsverwaltung gemäht wird, die Pflegeverpflichtung entfällt. „Nun kann der überlebende Ehepartner das Grab ganz nach seinen Wünschen bepflanzen, Grabstein aufstellen und pflegen. Sollte er versterben, wird aus dem Grab ein Rasengrab gemacht. Die anfallenden Kosten sind nicht höher als bei einem normalen Rasengrab“, bestätigt Pastor Jürgens.
 
Wir kommen bei unserem Spaziergang zu einem Feld mit alten Eichen auf dem Friedhof im Lopautal, „hier unter den alten Eichen auf dem Friedhof bieten wir auch die Möglichkeit von Baumbestattungen an, auch dies ohne jegliche Pflegeverpflichtung“ so Jürgens und weiter: „der Gedanke, an einem naturbelassenen Ort, umgeben von alten Eichen, die letzte Ruhe zu finden, hat etwas sehr Tröstliches“.  So stellt für naturverbundene Menschen die Ursprünglichkeit eines Waldgrabes eine schöne Alternative zu den klassischen Begräbnisformen auf dem Friedhof dar. Am Fuße eines Baumes werden die Urnen beigesetzt. Im Kreislauf des Lebens von Werden und Vergehen werden hier nur biologisch abbaubare Urnen beigesetzt.  Pastor Frank Jürgens: „auf christlichen Friedhöfen kennen wir die anonyme Bestattung nicht, die Namensnennung bei unseren Baumgräbern erfolgt in einheitlicher Form auf einer Bronzetafel an einer Granitsäule“. 
 
Wir bedanken uns bei Pastor Frank Jürgens für den interessanten Spaziergang und sind bestimmt nicht das letzte mal auf dem Friedhof im Lopautal in Amelinghausen gewesen.

Baumgräber

Quelle: Rainer Schütze
Baumgräberfeld mit den Namenstafeln